Handlung
Fullmetal Alchemist handelt von den beiden jungen Brüdern Edward und Alphonse Elric, die eine klandestine Wissenschaft erforschen und praktizieren, die so genannte Alchemie.
Sie erhoffen durch die Wissenschaft der Alchemie ihre früh verstorbene Mutter wiederbeleben zu können. Obwohl es streng untersagt ist solche menschlichen Transmutationen durchzuführen, entschließt der gerade einmal elf Jahre alte Edward sie wiederzubeleben. Trotz seiner geringen Kenntnisse einer Wiederbelebung durch die Alchemie hält er eisern daran fest, seine geliebte Mutter sehen zu wollen und wagt es mit seinem Bruder ihre Mutter wieder auferstehen zu lassen.
Doch entgegen allen Erwartungen endet der Versuch tragisch: Edward verliert bei diesem Experiment sein linkes Bein, Alphonse seinen ganzen Körper. Nach dem Schockerlebnis Edwards nutzt er die Alchemie erneut und opfert aus tiefer Bruderliebe seinen rechten Arm, um Alphonses Seele an eine eiserne Rüstung zu binden und ihn so vor dem Tod zu bewahren.
Winry, Eds und Als Freundin, kann dank ihrer technischen und mechanischen Begabung Edwards rechten Arm und linkes Bein durch Prothesen aus Metall ersetzen, so genannte Automails.
Nach vier Jahren sehen Edward und Alphonse ihren Fehler ein und geben den Versuch ihre Mutter wiederzuholen auf. Dennoch praktizieren sie die Alchemie. Sie untersuchen noch intensiver diese Wissenschaft, um Edwards Extremitäten und Alphonses wahre Gestalt wieder zu erlangen. Dafür bieten sich die Bibliotheken des Militärs an.
Damit sie Zugang zu den Bibliotheken erhalten, wird Ed zum Alchemisten für den Staat. Diese Alchemisten stehen im Dienste des Militärs und besitzen relativ viele Privilegien. Al kann aufgrund seiner Gestalt nicht an der Prüfung zum Staatsalchemisten teilnehmen, da er eine physische Untersuchung und deren mögliche Folgen befürchtet, da somit klar wäre, wie es zu seinem Zustand kam.
Als Staatsalchemist erfahren Ed und Al Gerüchte von einem Stein der Weisen (賢者の石, Kenja no Ishi), der seinem Nutzer die Macht geben soll das Gesetz des "äquivalenten Handels" der Alchemie zu umgehen und mithilfe dessen Kraft Ed und Al ihre wahre Gestalt wieder erlangen könnten.
So machen sie sich auf den Weg, um den Stein der Weisen zu finden. Dabei sind sie aber nicht allein. Neben den so genannten Homunculi, die den Stein gerne in die Finger bekommen würden, wissen die beiden Brüder nicht, dass sie selbst manipuliert werden.
Wichtige Begriffe mit alchemistischem Hintergrund
Fullmetal Alchemist greift eine Reihe von Begriffen aus der Alchemie auf, wobei die Verwendung jedoch teilweise recht frei ist. Zum Verständnis wichtig sind vor allem folgende Begriffe, die hier im Rahmen der Serienhandlung (und nicht im Rahmen der tatsächlichen historischen Alchemie) erklärt werden:
Alchemie - Anders als die historische Wissenschaft, die auf naturphilosphischen Erkenntnisse setzt, ist sie in Fullmetal Alchemist eine übersinnliche Kraft, die durch ambigrammähnliche Bannkreise, auch Transmutationskreise genannt, heraufbeschworen wird. Die Alchemie ermöglicht es Materie frei zu verändern, allerdings kann dabei (wie bei chemischen Reaktionen) die Masse nicht verändert werden (siehe auch Gleichwertiger Handel). Dabei können auch zwei unterschiedliche Lebewesen zu einen einzigen verschmolzen werden, zu einer sogenannten Chimäre.
Automail - Eine Art Prothese aus Metall, die Gliedmaßen ersetzen können. Sie können sowohl Exo- als auch Endoprothesen sein. Die Prothesen sind mit den Nervenfasern des menschlichen Körpers verbunden und können somit vom Gehirn direkt angesteuert werden.
Blutsiegel - Ein besonderer Alchemiekreis aus Blut. Dieser ermöglicht die Verbindung zwischen einer Seele und einem Gegenstand herzustellen. So kann etwa Alphonse am Leben bleiben, obwohl sein Körper jenseits des Tores ist. Die Vernichtung des Siegels hebt die Verbindung wieder auf.
Homunculi - lebende Kunstmenschen, die bei fehlgeschlagenen Wiederbelebungsversuchen erwachen. Sie haben keine Erinnerung ihres ursprünglichen Wesens und können keine Alchemie praktizieren, da sie keine Seele besitzen, jedoch besitzt jeder von ihnen eine besondere Fähigkeit. Durch den Verzehr von unvollendeten Steinen der Weisen, der ähnliche Kräfte wie der richtige Stein der Weisen hat, bleiben sie am Leben. Homunculi werden sterblich, wenn sie keinen dieser Steine mehr in sich tragen. Die einzige Schwäche von Homunculi sind die Überreste des ursprünglichen Körpers, dessen Form sie angenommen haben. Durch diese werden sie gelähmt und geschwächt.
Äquivalenter Handel - Das alchemistische Prinzip des äquivalenten Handels (jap. Touka Koukan) beruht auf einem Gleichgewichtsprinzip, im Grunde ein Erhaltungssatz. So besagt es, dass jede Errungenschaft einen ebenso großen Verlust birgt. Wenn man die Alchemie nutzen will, so kann man dies nicht ohne den nötigen Preis zu zahlen. So verlor beispielsweise Edward Elric für das Leben seines Bruders seinen rechten Arm. Im Bezug auf „herkömmliche“ Alchemie bedeutet es, dass man durch Transmutation nichts erschaffen kann, was eine höhere Masse als das Ausgangsmaterial hat. Man muss um was zu erhalten etwas gleichen Wertes oder Masse opfern. Dies bezieht sich jedoch nur auf die Materie. Man benötigt für diesen Vorgang zusätzlich Energie, welche durch das Tor der Alchemisten „gewonnen“ wird.
Stein der Weisen - Es wird gesagt, dass der Stein der Weisen in der Lage sei die Gesetze der Alchemie, zum Beispiel den äquivalenten Tausch, zu umgehen. Man kann mittels des Stein der Weisen folglich aus nichts alles erschaffen. Beispielsweise also Eds Arm und Bein, beziehungsweise Als Körper. Um den Stein zu erschaffen müssen viele Menschenleben geopfert werden.
Tor der Alchemisten - Über dieses Tor ist nur wenig bekannt. Tatsache ist, dass alle Alchemisten, die das Tor erstmals heraufbeschworen haben, dabei einen Homunculus erschaffen haben. Einige nennen es das Tor zur Wahrheit, andere wiederum bezeichnen es als Höllentor. Das Tor bildet das Bindeglied zwischen der Welt der Alchemisten und der realen Welt, dessen Seelen als Energiequelle für Transmutationen gilt, was jedoch erst am Ende der Serie bekannt wird. Das Aussehen dieses Tores ist dem "Höllentor" von Auguste Rodin nachempfunden, einer Skulptur nach Dante Alighieris Göttlicher Komödie.
Versteckte Andeutungen
* Vom Erscheinungsbild her ähnelt das Tor der Alchemisten frappierend dem Höllentor von Auguste Rodin.
* Auguste Rodin erschuf auch den Denker, der den italienischen Dichter und Philosophen Dante Alighieri zeigt. Aus Dante Alighieri wurde Dante, die Lehrmeisterin von Izumi.
* Die Homunculi wurden alle nach den sieben Todsünden benannt und deuten auf die Göttliche Komödie von Dante Alighieri an.
* Der Name Hohenheim ist eine Anlehnung an Theophrast von Hohenheim. Hohenheim, genannt Paracelsus, war Arzt, Chemiker und Alchemist.
* Mustang und seine Komparsen wurden nach Jagdflugzeugen des zweiten Weltkrieges benannt. Mustang etwa war der Name des Jagdfliegers North American P-51 Mustang. Sein Freund Maes Hughes erhielt den Nachnamen vom Flugzeugpionier Howard Hughes.
Anime
Basierend auf dem Manga wurde eine Anime-Serie mit 51 Folgen produziert. Die Handlung weicht jedoch an vielen Stellen von der des Mangas ab. Die Serie wurde vom 4. Oktober 2003 bis zum 2. Oktober 2004 im japanischen Fernsehen von MBS-TBS gezeigt und später von Animax wiederholt. Sie lief seit November 2004 im US-amerikanischen Fernsehen. Am 23. Juli 2005 ist in Japan der Animationsfilm The Conqueror of Shambala, der die Handlung der Fernsehserie abschließt, in die Kinos gekommen.
Die ersten 14 Folgen der Serie wurden in Deutschland ab März 2007 von Panini Video auf drei DVDs veröffentlicht.
Musik
* Melissa von Porno Graffiti (Episoden 2-13)
* Ready Steady Go von L'Arc~en~Ciel (Episoden 14-25)
* UNDO von COOL JOKE (Episoden 26-41)
* Rewrite von Asian Kung-Fu Generation (Episoden 42-51)
* Link von L'Arc~en~Ciel (Kinofilm)
Abspann:
* Kesenai Tsumi von Kitade Nana (Episoden 2-13)
* Tobira no Mukou he von Yellow Generation (Episoden 14-24)
* Motherland von Crystal Kay (Episoden 26-41)
* I Will von Sowelu (Episoden 42-50)
* Lost Heaven von L'Arc~en~Ciel (Kinofilm)
Auszeichnungen
Der Manga wurde 2004 mit dem 49. Shogakukan-Manga-Preis in der Kategorie Shōnen ausgezeichnet. Im selben Jahr war er für den Osamu-Tezuka-Kulturpreis nominiert, musste sich aber Kyoko Okazakis Helter Skelter geschlagen geben.